FORL – schmerzhaft und behandlungsnotwendig

Pixie und Tessa waren beim Tierarzt zum Zahncheck. Dies ist wichtig um z.B. FORL auszuschließen oder zu behandeln. Doch was ist denn das eigentlich?

Mit Katzen oder allgemein seinen Haustieren zum Tierarzt zu müssen ist immer mit Stress verbunden. Nicht nur für das Tier, sondern auch für dich. Doch es ist notwendig die Tiere in regelmäßigen Abständen durchchecken zu lassen. Nur dann lassen sich versteckte Erkrankungen aufdecken, die uns als Halter gar nicht auffallen würden. Denn gerade Katzen sind bekanntlich Meister im Verstecken und zeigen ihre Schmerzen meist gar nicht.

Daher ging es mit Pixie und Tessa letzte Woche zum Tierarzt. Die Krux bei dem Ganzen war, dass ich ein Stück fahren musste, was sie nicht kennen. Die häusliche Gemeinschaftspraxis liegt nur 10 Fußminuten von mir entfernt. Warum also dieser Stress? Und dann auch noch mit Taxivorbestellung, weil man kein Auto hat? Mir war es sehr wichtig FORL auszuschließen bzw. wenn es vorläge, behandeln zu lassen.

FORL? Was ist denn das? Nie gehört. Auch ich kannte es bis vor Kurzem nicht. Auch meine Tierärztin hat mich nie darüber aufgeklärt. Als ich dann nachfragte kam nur die Antwort, dass die Zähne meiner Katzen gut aussehen und die das nicht haben. Thema erledigt.

Wie ihr schon ahnt: FORL ist eine Zahnerkrankung bei Katzen und bedeutet „Feline Odontoklastische Resorptive Läsion“. Dabei ist sie sehr tückisch, denn äußerlich können die Zähne vollkommen in Ordnung sein. Der Körper reagiert über und baut die Zähne von innen nach außen ab. Dabei können die Zahnkronen noch lange intakt bleiben, die Schmerzen können dabei jedoch schon die Hölle auf Erden für die Katze sein. Man mag sich das gar nicht vorstellen. Auch ich hatte letztens eine Zahnwurzelbehandlung samt dicker Entzündung und fand es schon schlimm 5 Tage damit rumrennen zu müssen. Wie ergeht es dann einer Katze, die möglicherweise über Jahre damit leben muss?
FORL lässt sich nur durch ein dentales Röntgenbild aufdecken. Da kann wer sagen, was er will. Man sieht es anders einfach nicht.
Dies sollte man 1 x pro Jahr durchführen lassen. Dabei bekommt die Katze direkt auch eine Zahnreinigung und der Zahnstein wird entfernt. Das bedeutet, dass die Katze narkotisiert werden muss.

Ja, das birgt ein Risiko. Ja, das ist mit großem Stress verbunden. Ja, es kann passieren, dass Zähne gezogen werden müssen. Und ja, es ist mit entsprechenden Kosten verbunden. Dennoch ist es wichtig. Denn so können diverse Folgeerkrankungen wie z.B. Diabetes vermieden werden.

Daher mein Appell: Macht es! Es sollte eine Routine wie die jährliche Impfung sein.

Gerne berichte ich euch an dieser Stelle, wie es uns ergangen ist:

Der Termin war um 8 Uhr morgens. Das Taxi vorsichtshalber auf 7:15 Uhr vorbestellt. Musste ich nur noch früh genug aufstehen und die Katzen in den Korb bekommen. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich mit Tessa regelmäßig ein Training durchführe. Mit Pixie ist es sehr schwierig und langwierig. Leider klappt dies aktuell gar nicht. So war es überhaupt kein Problem Tessa in den Korb zu bekommen. Tür auf, Katze geht freiwillig rein, Tür zu, Katze ist ruhig bis sie merkt, dass es keine Übung ist und wird sauer. Pixie habe ich in die Küche gelockt, wo ich den Korb schon einige Tage vorher hinein gestellt habe, hebe sie hoch und setze sie in den Korb. Sie wehrt sich nicht, fängt aber herzzerreißend an zu jaulen. Da ich Bachblütenberaterin für Tiere bin, schmiere ich ihr entsprechend eine Mischung an die Schnurrhaare, da eine Eingabe nicht möglich ist. Der Instinkt sich zu säubern wird ausgelöst und dadurch nimmt sie die Tropfen auf. Bei Tessa hielt ich das nicht für notwendig und hatte auch Angst, dass sie die Gelegenheit ergreift und aus der Box springt. Beide deckte ich mit einer Decke zu und machte ihnen den Relaxopet an. Dann war erst einmal Ruhe. Ich machte mich fertig und dann kam auch schon das Taxi. Warum ich dafür zu einem anderen Tierarzt fuhr? Nicht jede Praxis hat das spezielle Gerät um das dentale Röntgen auszuführen und dieser Arzt war obendrein auch noch Zahnspezialist. Daher die ganze Prozedur. Beim Tierarzt angekommen, nahm er sich viel Zeit um Fragen zu beantworten und nahm die beiden schlussendlich mit. Abends um 17:30 Uhr konnte ich sie wieder abholen. Die beiden sollten so lange bleiben, da sie beim Aufwachen laufend kontrolliert und überwacht wurden.
Erschreckend finde ich, dass der Tierarzt mir erzählte, dass 70%-80% aller Katzen, die er auf dem Tisch für ein dentales Röntgen hat, an FORL leiden. Da lagen meine Nerven schon blank.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und ich konnte meine Lieblinge endlich abholen. Bei Pixie war alles in einem tadelosem Zustand. Sie hatte leichte Zahnfleischentzündungen, die durch die Zahnreinigung schnell verschwinden sollten. Sie darf in einem Jahr wieder reinschauen. Bei Tessa sieht es auch noch gut aus. Da die Zahnwurzeln aber arbeiten und etwas im Gange ist, muss Tessa bereits in sechs Monaten wiederkommen. Außerdem fehlen ihr bereits vier Zähne. Ich war baff. Das wusste ich nicht und hat mir auch nie jemand mitgeteilt. Nun gut, sie kann damit gut leben und kauen. Ihren Appetit hemmt das jedenfalls nicht.

Zum Schluss gab es noch für beide Zahnpässe mit dem Zustand für jeden Zahn. Ihr könnt euch das auf dem Bild genauer anschauen.

Da die beiden sowieso in Narkose waren, habe ich gleich ein Blutbild machen lassen. Alles tippi toppi. Es gibt einen Zuckerwert, der bei Stress kurzfristig ansteigt und das zeigt sich auch auf dem Blutbild. Bei der Tessa war dieser Wert deutlich außerhalb der Norm, was aber in der Situation normal ist. Ich dachte, gut, da Pixie so stressanfällig ist, würde der Wert bei ihr durch die Decke gehen. Aber nein. Er war erhöht jedoch noch in der Norm, also sogar niedriger als bei Tessa. Wie kann das sein?
Ich sage mal soviel, dass ich Tessa beim nächsten Besuch auch Bachblüten geben werde und schaue, was passieren wird…